Zur Wende 1989 war die Dreieinigkeitskirche Zeulenroda, wie vielerorts auch, Sammelpunkt und Ort der freien Meinungsäußerung. Völlig überfüllt hat sie damals die Menschenmassen noch verkraftet, musste aber sofort danach wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Das besondere Sorgenkind war der Turm mit Befall durch Echten Hausschwamm. Dann begann die Diskussion um die Rettung oder sogar den Abriss der Kirche.
Engagierte Bürger entschlossen sich, die Kirche zu retten und zu sanieren. Am 9. Oktober 1996 gründete sich dann der „Verein zur Rettung des Turmes der Dreieinigkeitskirche unter dem Vorsitzenden Horst Klaußner. Am Ende des Gründungsjahres hatte der Verein bereits 70 Mitglieder und einen Kassenbestand von 17000 DM, so großartig war die Resonanz bei der Bürgerschaft. Durch eine großzügige Unterstützung des Unternehmers Hans B. Bauerfeind in 6stelliger Höhe verfügte der Verein über eine gute Arbeitsgrundlage. Unterstützt durch den Denkmalschutz, die Evangelische Landeskirche Thüringen und die Kommune begann die Geschichte der Rettung und der Kirche mit der Sanierung des Turmes. Im Oktober 1999 fand schließlich das Richtfest statt. Nach der Turmsanierung ging‘s weiter mit dem Kirchengebäude innen und außen, der Elektroinstallation, der Sanierung der Orgel und auch die Bänke wurden erneuert. Und immer wieder fand der Verein Unterstützung durch zahlreiche Unternehmer und Freunde.
War in der Phase bis 2000 die Absicherung der Finanzierung Hauptaufgabe des Vereines, drängte sich mit der schrittweisen Fertigstellung die Aufgabe auf, diesen schönen Ort mit vielfältigem kulturellem Leben zu erfüllen und damit die Frage, wer das leisten will und kann. Im Ergebnis vieler Gespräche und Überlegungen kam es schließlich dazu, dass im Januar 2001 die Mitgliederversammlung entschied, den weiteren Weg und die weiteren Aufgaben als „Kulturförderverein Dreieinigkeitskirche Zeulenroda e.V.“ anzugehen.
Die Bauarbeiten setzten sich fort. Das kirchliche Leben und erste kulturelle Veranstaltungen zogen immer mehr Menschen an. Im August 2005 fand in einem Festgottesdienst die Kirchenwiedereinweihung nach erfolgter Generalsanierung statt; zwei Wochen später spielte Matthias Eisenberg die von der Firma Jehmlich restaurierte Orgel zur Orgelweihe. Der von Hans B. Bauerfeind gestiftete Freskenzyklus zur Apostelgeschichte, von Tilman Kuhrt gemalt, war zu diesem Zeitpunkt noch in Arbeit, erregte aber bereits allgemeines Interesse. Geweiht wurden die Fresken nach Fertigstellung 2006 durch den Landesbischof Kähler aus Eisenach.
Mit vielfältigen kulturellen Angeboten und im neu erstrahlten Glanz reiht sich nun die Dreieinigkeitskirche Zeulenroda in die Riege der besonderen Veranstaltungsorte in Thüringen ein – ein Schmuckstück und Ort für Begegnung, Einkehr, Freude und Austausch, über Konfessionen, Generationen und Sparten hinweg.
2006 erhielt die Dreieinigkeitskirche Zeulenroda den Denkmalpreis des Landkreises Greiz; 2007 wurde sie als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet und mit dem Thüringer Denkmalschutzpreis gewürdigt.
Horst Klaußner und alle Gründungsmitglieder begleiten den Verein bis heute. Seit 2008 mit einem verjüngten Vorstand und einer angepassten Satzung, ist der Kulturförderverein Dreieinigkeitskirche Zeulenroda e.V. weiterhin ein aktiver Gestalter und Träger des kulturellen Lebens in der Stadt und der Region.
Im Herbst 2011 begeht der Verein sein 15jähriges Gründungsjubiläum und schaut mit Stolz und Freude auf das Geschaffene zurück.
Zwei Wünsche will man sich zu diesem Anlass erfüllen: einen eigenen Konzertflügel für die Kirche und die Darstellung dieses schönen Ortes mit seinen Angeboten über die gerade im Entstehen begriffene Internetseite www.dreieinigkeitskirche-zeulenroda.de.
Damit setzt der Verein seine im Jahr 1996 begonnene Arbeit mit Freude und Engagement fort. Freunde, Unterstützer und neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen; das gilt natürlich im Besonderen auch für die Gäste zu einer der kulturellen Veranstaltungen, wie z.B. zum Konzert im Rahmen des mdr-Musiksommers 2011 am 1. Juli 2011.
